Willkommen!

Die Skeptiker sind die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung der Parawissenschaften (GWUP). Skeptiker bemühen sich, Behauptungen kritisch zu hinterfragen und sie sind auch ein Gegenpol zu esoterisch-pseudowissenschaftlichen Geschäftsmodellen, die in unserer aufgeklärten Zeit stark auf den Markt drängen. Wir beschäftigen uns auch mit Verschwörungstheorien, mit Alternativ- und Pseudomedizin und mit vielen anderen Arten von kommerziell verwerteter Para- und Pseudowissenschaft. Die GWUP ist ein gemeinnütziger Verein und wir sehen uns selbst als ein Organ für Verbraucherschutz und Volksaufklärung.

Die Freiburger Skeptiker treffen sich meistens am dritten Donnerstag jedes Monats
im Cafe Michelangelo, Sedanstrasse 8, um 18 Uhr.


Unser nächstes Treffen ist am Donnerstag, den 19. Mai 2016, um 18 Uhr.


Dienstag, 13. Oktober 2015

Vortragsankündigung und Sonderstammtisch: Professor E. Ernst in Freiburg

Professor Edzard Ernst,  der wohl prominenteste Kritiker der Alternativmedizin, wird auf seiner diesjährigen Vortragsreise auch in Freiburg vortragen. Die Mitglieder des GWUP-Stammtisches Freiburg freuen sich besonders darauf, Professor Ernst im Anschluss an den Vortrag bei einem Sonderstammtisch begrüßen zu dürfen, der in der

Pizzeria 'La Piazza', Rathausgasse 50, ab etwa 21.15 

stattfinden wird. Gäste sind herzlich willkommen.

Aus der Vortragsankündigung der VHS:

13.10.2015: Professor E. Ernst in Karlsruhe, Offenburg und Freiburg:
Wirksam ohne Wirkstoff?
Homöopathie - ein Placeboeffekt?
Vortrag von Prof. Dr. Edzard Ernst, Exeter, England
Kaum ein Bereich der Medizin ist mit so vielen Kontroversen belastet wie die Homöopathie. Der Referent erklärt, was Homöopathie ist und was die Datenlage aus wissenschaftlichen Studien aufzeigt. Speziell wird zu der Wirksamkeit homöopathischer Mittel und den Risiken der Homöopathie Stellung genommen. Schließlich wird auf das Thema „Placebo“ eingegangen und untersucht, ob eine Behandlung mit reinen Placebos im Interesse des Patienten sein kann.

Prof. Dr. Edzard Ernst (geboren in Wiesbaden) arbeitete als junger Arzt in einem homöopathischen Krankenhaus. Von 1993 bis 2011 lehrte und forschte er im Rahmen seines Lehrstuhls für Alternativmedizin an der Universität Exeter in England. Seine Forschungsergebnisse haben ihn zu einem der prominentesten Kritiker der Homöopathie werden lassen und führten zu mehreren Buchveröffentlichungen.

Termine:
Di, 20.10.2015,  19.30 Uhr, VHS Karlsruhe, Kaiserallee 12e, Raum Bernays-Saal
Mi, 21.10.2015, 19.00 Uhr,  VHS Offenburg, Weingartenstraße 34B, Raum 102
Do, 22.10.2015, 19.30 Ihr, VHS FReiburg, Rotteckring 12, Theatersaal

Freitag, 18. September 2015

Natalie Grams und Norbert Aust über Homöopathie im Gutshof Güntert in Laufen

Homöopathie ent-täuscht“ – Kügelchen in der Kritik
Vortrag und Diskussion mit Dr. Norbert Aust und Dr. med. Natalie Grams, 27. September um 17 Uhr im Gutshof Güntert, Schloßgasse 4, 79295 Sulzburg
Heilpraktiker, die in Folge einer Selbst-Massenvergiftung einen Großeinsatz auslösen, Homöopathen, die im Gegensatz zu Medizinern von den Krankenkassen für ihre Patientengespräche pro Stunde vergütet werden, Impfgegner, die die Existenz des besonders für Säuglinge lebensgefährlichen Masernvirus leugnen – aktuell stehen Homöopathie und Heilslehren aller Art im Mittelpunkt brisanter und zunehmend verschärfter medialer Diskussion. 

Unter dem Titel „Ein Abend für die Gesundheit – des Menschenverstandes!“ widmen sich die Buchautoren Dr. Norbert Aust und Dr. med. Natalie Grams in Vortrag und anschließender Diskussion einer ebenso sachlichen wie kritischen Betrachtung der Homöopathie. Das sich aus unmittelbarer beruflicher Erfahrung speisende Buch „Homöopathie neu gedacht“ der ehemaligen Homöopathin Natalie Grams stößt aktuell auf große Resonanz in den Medien: Interviews mit Grams im Focus und im Stern spiegeln das zunehmende Interesse an diesem Thema – auch in „Stern TV“ wird Grams in diesem Jahr zu Gast sein. Norbert Aust, Autor des Buches „In Sachen Homöopathie - eine Beweisaufnahme“, bietet in seinem Vortrag sachliche, auf Fakten beruhende Informationen zu verschiedenen Gesichtspunkten der Homöopathie an. Dabei geht es um die Herstellung etwa von Globuli (inklusive Live-Vorführung eines C30-„potenzierten“ Mittels), um deren „Wirkungsweise“ und Erklärungsmodelle. 

In der anschließenden Diskussion soll gemeinsam Fragen nachgegangen werden wie: inwiefern ist die Misere des deutschen Gesundheitssystems mit verantwortlich für die Aufspaltung in die Lager „Schulmediziner“ vs. „Alternative Heilmethoden“? Woher speist sich die zunehmende Wissenschaftsfeindlichkeit in der Bevölkerung, die auch gefährlichen Heilslehren und gesundheitsschädlichen Substanzen und Quacksalbereien wie MMS Tür und Tor öffnet? Wie kann die Medizin der Zukunft aussehen, die auf aufgeklärtem wissenschaftlichen Denken basiert und das Patientenwohl angemessen berücksichtigt? Dabei wird auch der vielzitierte Satz „Wer heilt, hat recht“ einer kritischen Analyse unterzogen – wobei Kritik nicht als emotional aufgeladenes „Kritteln“, sondern als auf Wissen und Erfahrung basierendes, differenziertes und damit erst eine ernstzunehmende Diskussion ermöglichendes Betrachten dieses Themas verstanden wird. 

Homöopathie ent-täuscht“: Sonntag, 27. September 2015, Beginn 17 Uhr. Eintritt frei - Spenden zugunsten Ärzte ohne Grenzen e.V.

Pressekontakt:
Dr. Norbert Aust, Fritz-Heeg-Erasmus-Str. 25, 79650 Schopfheim
Tel.: 07622-6673318.

Montag, 23. März 2015

Vortrag Verallgemeinerte Quantentheorie am 10.4.2015


Vortragsankündigung

Quantentheorie, wo man sie nicht erwartet.
Verallgemeinerte Quantentheorie: Struktur und Anwendungen.

Professor Dr. Hartmann Römer
Physikalisches Institut, Universität Freiburg

Termin: Freitag, der 10. April 2015, Uhrzeit: 19.00h

Ort: Humboldtsaal, Humboldtstraße 2, 79098 Freiburg
(ca. 10 min. Fußweg vom Hauptbahnhof).

Veranstalter: Gesellschaft für die wissenschaftliche Untersuchung von Parawissenschaften, Ortsgruppe Freiburg.

Eintritt frei

Bitte um kurze Anmeldung an: drnorbertaust@t-online.de


Im Rahmen der Verallgemeinerten Quantentheorie werden einige Gesetzmäßigkeiten der Quantenphysik zur Beschreibung von Phänomenen herangezogen, die sich in direkt wahrnehmbaren Größenordnungen des Alltagslebens abspielen. Ein Erklärungsmodell für die Wirksamkeit einer homöopathischen Behandlung baut direkt auf dieser Theorie auf. Professor Römer ist einer der Urheber der Verallgemeinerten Quantentheorie.




Dr.-Ing. Norbert Aust
GWUP-Ortsgruppe Freiburg



Samstag, 15. November 2014

Homöopathie zur Krebsbehandlung beim Schulmedizner

'Die Behandlung von Krebserkrankungen mit klassischer Homöopathie'

Unter diesem Titel fand am 12. November 2014 ein Vortrag statt, der von einem homöopathisch arbeitenden Arzt in seiner Freiburger Praxis gehalten wurde. Schätzungsweise 40 bis 45 Gäste fanden sich ein, darunter auch zwei Mitglieder der Freiburger GWUP-Gruppe. Die Gäste waren in der Mehrzahl Frauen, das Alter der Besucher lag zumeist zwischen etwa 35 und 60 Jahren. Inwieweit es sich bei den Besuchern um Betroffene handelt, ist schwer zu sagen.

Der ganze Vortrag war sicher als eine Werbung für die Praxis gedacht, weniger als eine Information über die Homöopathie an sich. Die Behandlungsweise wurde sehr detailliert beschrieben. Diese Einzelheiten sind hier nicht interessant, es genügt hier, dass man sich auf die Clinica Santa Croce beruft, deren Gründer und Leiter, Dario Spinedi, sein Wissen in direkter Linie von Samuel Hahnemann himself bezogen hat. Kein Witz! Das wurde als Qualitätsmerkmal extra mehrmals betont, welche Fackelträger dazwischen die Kunde von Druidenmund zu Druidenohr vererbt haben. Oder wie man Adelstitel auf irgendwelche berühmte Vorfahren zurückführt. Das sagte schon in früheren Zeiten wenig über die Qualitäten des Trägers aus ...  

Danach nahm der Vortrag seinen erwarteten Verlauf, das heißt, es wurde erst eine kleine Einführung in die Geschichte und die Grundlagen der Homöopathie gegeben. Darin tauchte dann als Beispiel auf, dass eine homöopathische Arzneimittelprüfung an Chinarinde die Symptome aus Hahnemanns Chinarindenversuch zeigen würde. Auf den Hinweis, dass Hahnemanns Versuch noch nie hätte erfolgreich wiederholt werden konnte, erhielten wir zur Antwort, dass das eine Frage der Literatur sei, die man dazu zu Rate zöge. Auf eine entsprechende Email wird er uns diese Quelle nennen. (Wenn die Antwort vorliegt, werde ich diese nachtragen).

Dann wurden jede Menge Fallstudien vorgestellt, vielleicht 6 oder 8 Stück, die alle einen guten Ausgang nahmen. Bis auf einen Fall, bei dem die Krebserkrankung doch so weit fortgeschritten war, dass selbst die homöopathische Behandlung nichts mehr ausrichten konnte. Aber immerhin brachte sie doch deutliche Linderung der Beschwerden. Die letzten Lebensmonate seien doch deutlich erleichtert worden, wie einem im vollen Wortlaut verlesenen sehr emotionalen Dankesbrief der Verwandten des Verstorbenen zu entnehmen war. Es gab sogar Fallstudien, bei denen die Patienten auf eine konventionelle medizinische Behandlung verzichtet hatten - trotz, wie er sagt, einer anderslautenden Empfehlung des Therapeuten.

Und wie der Homöopath gekämpft hat! Mittel gesucht, ausprobiert, neu gesucht, abgewartet, Entwicklung verfolgt, neue Repertorisierung - es ging sehr schnell und war auch sicher nicht dafür gedacht, dass die Zuhörer den Inhalt aufnahmen - der Eindruck, dass der Homöopath für seine Patienten wirklich alles Menschenmögliche tut, war wohl das Ziel. Es wimmelte von Fachausdrücken, die zwar meistens übersetzt wurden, was aber wohl kaum haften blieb, wenn man nicht selbst von dem fraglichen Problem betroffen war. Lediglich, was 'miasmatisch' bedeutet, blieb der Vortragende schuldig.

Soweit zu den Fallstudien, die als Diskussionsobjekt nicht allzu viel hergeben. Schließlich kann man nicht seriös und mit einer stichhaltigen Begründung die Angaben aus dem Vortrag anzweifeln.

Ja und gegen Ende kam er dann auf die Studienlage zu sprechen - darüber kann man diskutieren.

Die bekannte Rostock-Studie wurde zitiert (Link zur Studie). Allerdings ziemlich verfälscht. Es wurde nicht erwähnt, dass die schicke und teure privat zu bezahlende homöopathische Privatklinik am Lago Maggiore auch mit der Ortenauklinik in Offenburg, ein ganz normalen Kreiskrankenhaus, verglichen wurde. Es hätten sich signifikante - für die in Statistik nicht erfahrenen Zuhörer also große - Vorteile für die Homöopathie in Überlebenszeit und Lebensqualität ergeben. Und dass die Studie einen Forschungspreis erhalten hätte. Auch hätten die Patienten unter der homöopathischen Behandlung eine längere Überlebenszeit erreicht. Unsererseits wurde dann nachgehakt, dass die Rostock-Studie den angegebenen Forschungspreis eben nicht erhalten hätte, dass diese Information schlicht und einfach nicht stimmt. Auch waren die Vorteile der Homöopathiepatienten gegenüber den konventionell behandelten Patienten nicht so groß, wie es nach seiner Darstellung den Anschein hatte, eher ziemlich unbedeutend, wenn man nicht wie die Studienautoren Äpfel mit Birnen vergleicht, sondern dies sortenrein tut. Die längere Überlebenszeit ist der Studie auch nicht zu entnehmen. Eine Auseinandersetzung mit der Studie selbst findet sich hier.

Es wurde noch auf eine zweite Studie Bezug genommen, zu der ein anderer Zuhörer Anmerkungen machte, die darauf hinausliefen, dass von dieser Studie ebenfalls nur wenig zu halten ist. Hier wurden die tatsächlichen Überlebenszeiten mit den von den behandelnden Ärzten abgegebenen Prognosen verglichen. Prinzipiell gibt es da ja zwei Aspekte, nämlich die Qualität der Behandlung und/oder die Qualität der Prognose. Ich bin mal gespannt, wie in der Studie diese Unterscheidung getroffen wird. Wenn mir diese Quelle im Volltext vorliegt, werde ich mich damit auseinandersetzen und darüber in meinem Blog berichten.

Dann reagierte das Publikum langsam etwas säuerlich auf unsere andauernden Fragen. Die Sympathien lagen bei dem Arzt, der so ungemein fesselnd darstellen konnte, wie er mit dem Patienten zusammen um das richtige homöopathische Mittel ringt, die Patienten in ihren schweren Leiden empathisch begleitet, um jeden Einzelnen kämpft wie ein Löwe - und dann kommt da so ein komischer Alter und versucht anscheinend diesen netten selbstlosen Albert Schweitzer mit merkwürdigen Aussagen in Verlegenheit zu bringen. Mehrfach. Nein, so ein böser Bube das aber auch.

Wie konnte der nur!

Die Zuhörer wollten anscheinend gar nicht wissen, dass sie nur einseitig und gelegentlich falsch informiert wurden! Der Arzt hat natürlich nur positive Fallstudien aufgezählt - als wir fragten, ob denn alle Patienten so profitieren, wie denn das Risiko wirklich aussieht, wurde aus dem Publikum heraus gegengehalten. Die Standardargumente zwar (böse Pharma, Nebenwirkungen oder Unwirksamkeit von konventionellen Mitteln etc.), aber eben aus dem Publikum. Es ist wie Edmund Berndt ('Der Pillendreh') richtig sagt: Der Scharlatan braucht sich gar nicht selbst zu verteidigen, das tun schon seine Jünger für ihn. Wobei ich jetzt den vortragenden Arzt nicht als Scharlatan bezeichnen will, er ist sicherlich ernsthaft davon überzeugt, seinen Patienten mit der Homöopathie zu helfen - und sei es auch noch so unvereinbar mit seinen Kenntnissen der Pharmakologie und Physiologie.

Auf dem Wege der Teilnahme an Vorträgen, um dann mit Wortmeldungen Stellung zu beziehen , ist der Ausbreitung der Esoterik nicht wirklich beizukommen.

Was die Zuhörer nicht erfuhren, war die Tatsache, dass homöopathische Medikamente keine nennenswerten Mengen an Wirkstoff enthalten, die allgemeinen angewandten besonders wirksamen 'Hochpotenzen' über D23, C12 oder Q5 rechnerisch noch nicht einmal mehr ein einziges Atom bzw. Molekül. Auch dass die Homöopathie durch die bekannten Naturgesetze widerlegt ist, wurde nicht ausgesagt. Somit fehlte jedwede Information zu einem Risiko, das sich aus der Unwirksamkeit der Medikamente ergeben könnte.

Zum Abschluss ein paar Highlights:

Die Einnahme eines homöopathischen Mittels in Q-Potenz ist für den Patienten eine ziemlich komplizierte Sache. Q-Potenzen sind eine Form der Potenzierung, die sich Hahnemann erst im allerletzten Abschnitt seines Lebens ausgedacht hat.Dies wurde erst in derletzten Ausgabe des Organon der Heilkunst veröffentlicht, die lange nach seinem Tod erschien. Im Gegensatz zu den bekannten D- und C-Potenzen, bei denen die Lösung bei jedem Schritt im Verhältnis 1:10 und 1:100 verdünnt wird, arbeiten die Q-Potenzen mit Verdünnungsverhältnissen von 1:50.000. Der Patient muss ein Globulum in einer braunen Glasflasche in einer bestimmten Menge Wasser (150 ml) auflösen, soweit ich mich erinnere auch auf ein Kissen schlagen, dann einen Plastiklöffel voll in einem vollen Wasserglas auflösen und davon dann einen Schluck trinken - und den Rest wegschütten. Und, ob man es glaubt oder nicht, der Arzt merkt, wenn dabei geschludert wird, dann bleibt die Heilung nämlich aus. Sagt der Homöopath. Wehe, es ist kein Plastiklöffel, oder die Flasche war nicht richtig verkorkt. Zumindest hat er immer, wenn es nicht so recht weiterging, einen solchen Fehler beim Patienten gefunden. Sagt er.

Ein Zuhörer - offenbar selbst Heilpraktiker - schleuderte uns gegen Ende wütend entgegen, die Homöopathie könne man garnicht empirisch überprüfen, schließlich sei das ja eine 'Resonanz-Medizin'. Ich hätte noch fragen sollen, was denn in diesem Zusammenhang eine Resonanz sei und wer oder was da in Resonanz fällt. Aber da löste sich die Versammlung dann auf.

Nun ja, es ist viel zu tun...

Norbert Aust

Samstag, 25. Oktober 2014

Aktion 10:23: Die Auswertung unserer Arzneimittelprüfung

Die erste Aktion 10:23 in Freiburg war ein Erfolg. Am 13.11.2014 haben wir unsere erste öffentliche und individuelle Arzneimittelprüfung (AMP) abschließen können. Alle unten genannten homöopathischen Mittel wurden am 23.10.2014 um 10:23 am Augustinerplatz in Freiburg in Form von Globuli in der Verdünnung (ie., Potenzierung) C30 in einer angeblich höchst gefährlichen Dosis eingenommen.

Erfahrene Homöopathen werden an unserer AMP kritisieren, dass wir keine erfahrenen Homöopathen sind, dass wir die Globuli nur einmalig, nicht kontinuierlich eingenommen haben, und dass wir die Symptome nicht mittels eines erfahrenen Homöopathen diagnostiziert haben. Nichtsdestotrotz, wir haben eine höchst gefährliche Dosis eingenommen!

Die Auswertung der AMP

Mittel: Arsenicum Album

Arsen. Seit dem Altertum bekanntes Gift für alle Gelegenheiten, in kleinen Dosierungen 'Roßtäuschermittel'. 

Wirkungen (unverdünnt)

Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, innere Blutungen, Durchfall und Koliken, Koma und Tod.
Tödliche Dosis: 60-170 mg
Quelle: Wikipedia 'Arsen'

Symptome in der Homöopathie:

  • Kopfschmerzen, die sich bei Kälte bessern
  • Große Schwäche
  • Schuppige, trockene Hautausschläge auf der Kopfhaut mit starkem Haarausfall
  • Gerötete Schleimhäute mit wundmachenden Absonderungen, Neigung zu Blutungen
  • Geschwollene Augen tief in den Augenhöhlen
  • Ständiges Trinken von kaltem Wasser in kleinen Schlucken
  • Starke Abmagerung bei gutem Appetit
  • Übelkeit mit heftigem Erbrechen
  • Atemnot, stechende, brennende Schmerzen in der Brust, trockener Husten
  • Brennende Geschwüre um Finger- und Fußnägel
Quelle: http://www.homoeopathieinstitut.at/arsenicum_album.html

Eingenommen von Wolfgang B.

Erfühlte Wirkungen: Gute Laune, Hunger (es war Mittag!)

Mittel: Belladonna

Gift der Tollkirsche

Wirkungen (unverdünnt)

Mundtrockenheit, Erweiterung der Pupillen, Benommenheit, Sehstörungen, Hitzegefühl, Herzrasen, Fieber, Koma, Tod
Tödliche Dosis bei einem Erwachsenen: etwa 100 mg
Quelle: Wikipedia, 'Schwarze Tollkirsche'

Symptome in der Homöopathie:

  • Plötzliches und heftiges Auftreten aller Beschwerden
  • Trockene Schleimhäute
  • Hitzegefühl
  • Kopfschmerzen in der Gegend der Schläfe rechts und am Hinterkopf
  • Extrem geweitete Pupillen, unangenehmes Brennen und Stechen, feurige Punkte in den Augen
  • Blutandrang im Kopf, Nasenbluten
  • Engegefühl im Hals
  • Große Übelkeit
  • Neigung zu Blähungen
  • Durchfall
  • Herzklopfen
  • Brustbeklemmung mit Atembeschwerden
  • Rheuma
Quelle: http://www.homoeopathieinstitut.at/belladonna.html

Eingenommen von Michael J.

Erfühlte Wirkungen:
Keine nennenswerten Veränderungen in meinem Alltag, weder körperlich noch geistig.
Alles wie immer.
Blähungen: normal.

Eingenommen von Susanne A.

Erfühlte Wirkungen:
Fehlanzeige.
Nichts, was sich vom normalen bisherigen täglichen Befinden unterscheiden ließe.
Schon gar nicht irgendetwas von obiger Liste.

Mittel: Conium

Schierling, giftige heimische Pflanze.

Wirkungen (unverdünnt)

Wirkt auf das Nervensystem. Brechreiz, Verlust des Sprech- und Schluckvermögens, Muskelkrämpfe, Atemlähmung und Tod.
Tödliche Dosis für einen Erwachsenen: 0,5 - 1g.
Quelle: Wikipedia 'Gefleckter Schierling'

Symptome in der Homöopathie:

  • Verhärtung des Gewebes, der Drüsen und Lymphknoten (Krebs!)
  • Kopfschmerzen mit Schwindelgefühl, besonders im Liegen
  • Drückender Kopfschmerz, wie zusammengepresst
  • Schwarze Fäden vor den Augen
  • Lichempfindlichkeit
  • Brennende und stark tränende Augen
  • Trockene und blutige Absonderungen aus Nase und Ohr
  • Schluckbeschwerden
  • Lähmung der Speiseröhrenmuskulatur
  • Rotfleckige, brennende Ekzeme auf der Haut, werden zu faulig riechenden grünlichen Geschwüren
Quelle: http://www.homoeopathieinstitut.at/conium.html

Eingenommen von Norbert. A.

Erfühlte Wirkungen:
Zur Mittagszeit Hunger und Durst.
Zur Kaffeezeit Durst auf Kaffee der durch Kaffee gelindert werden konnte.
Abends die prognostizierten Schluckbeschwerden mit Rotwein getestet: ohne Befund.
Folgetage: Keine Veränderung. Hunger, Sattheit, Durst Müdigkeit im normalen Wechsel. Rotweintest öfters wiederholt: Nichts.

Mittel: Mercurius (Mercurius solubilis)

Quecksilber

Wirkungen (unverdünnt)

Akute Vergiftung: Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, trockener Mund-Rachenraum, Langzeitschäden von Niere und Leber.
Tödliche Menge: 150 - 350 mg.
Quelle: Wikipedia 'Quecksilber'

Symptome in der Homöopathie:

  • Hohe Speichelproduktion in der Nacht
  • Übler Mundgeruch und metallischer Geschmack im Mund
  • Zunge geschwollen, feucht und häufig mit dickem gelben Belag, am Zungenrand zeigen sich Zahneindrücke
  • Trotz Feuchtigkeit im Mund empfindet man großen Durst
  • Eitrige, schmierige und stinkende Geschwüre, die nur sehr langsam heilen
  • Zahnwurzelschmerzen in der Nacht
  • Ölige und feuchte Haut mit übel riechenden Schweißausbrüchen
  • Nasenkatarrh bis in die Stirnhöhlen
Quelle: http://www.homoeopathieinstitut.at/mercurius_solubilis.html

Eingenommen von Christian H.

Erfühlte Wirkungen:
Bald darauf Lust auf Brotzeit: Apfelsaft, Weißwurst und Brezel - hab die gleiche Wirkung auch bei anderen Skeptikern bemerkt, die andere Mittel genommen hatten.
Ansonsten: mein Leben verlief wie immer, keine Veränderungen in meinem Alltag.

Mittel: Tuberkulinum

Tuberkelbazillen, Erreger der Tuberkulose

Wirkungen (unverdünnt)

Entzündungen in der Lunge, Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, geschwollene Lymphknoten, leichtes Fieber, Nachtschweiß, ständiges Hüsteln (Primärstadium)
Quelle: Wikipedia 'Tuberkulose'

Symptome in der Homöopathie:

  • Regelmäßig auftretende Kopfschmerzen, alle zwei bis drei Wochen
  • Rot leuchtende Lippen
  • Fingerspitzen heben bräunliche Farbe
  • Entlang der Wirbelsäule dunkle Behaarung
  • Rollen des Kopfes zum Einschlafen
  • Hungerattacken in der Nacht
  • Schnelles Schwitzen bei der geringsten Anstrengung
  • Kleine Furunkel
  • Nachts Knirschen mit den Zähnen
Quelle: http://www.homoeopathieinstitut.at/tuberculinum.html

Eingenommen von Johannes G. 

Erfühlte Wirkungen: 
Meine vorher schon abgeklungene leichte Erkältung ist weiter abgeklungen.
Gegen Mittag aufkommendes Hungergefühl, dieses Mal beim Thailänder gelindert ;)

Impressionen








Medienecho

Aufgrund der guten Resonanz werden wir die Aktion 10:23 am 10. April 2015, am Geburtstag von Samuel Hahnemann, wiederholen!

Liebe Grüße und bis bald,

Eure Freiburger Skeptiker
gwup.freiburg@gmail.com

Russische Heilweisen an der Freien Waldorfschule St. Georgen: Organregenerierung, Heilzahlen, etc.



An der Freien Waldorfschule St. Georgen fand am 22. Okt. 2014 ein Gratisvortrag zum Thema "Russische Heilweisen" statt. Dieser Gratisvortrag kann als eine Werbeveranstaltung für die zahlreichen "Heil"seminare gesehen werden, welche vom Vortragenden angeboten werden.

Titel der Veranstaltung war

Seelenresonanz
Russische Heilweisen
Zeitloses Wissen.


Es waren wahrscheinlich über 100 Teilnehmer anwesend. Die Skeptiker Freiburg haben zu zweit daran teilgenommen. Unsere schlimmsten Befürchtungen bezüglich Esoterik, Alternativ- bzw. Pseudomedizin, Verschwörungstheorien, Pseudowissenschaft, Parapsychologie und Volksverblödung wurden haushoch übertroffen.

Bahnbrechende Heilerfolge bis hin zur "Organregenerierung" sind wohl durch russische Heilweisen nicht wirklich zu erwarten. Das Gefühl der intensiven Freude, sich selbst schon geheilt zu sehen, wird dazu leider auch nicht dienlich sein können. Die Worte des Abends waren der Esoklassiker "Energie", sowie die Neukreationen "Hyperkommunikation" und "Organregenerierung".

Es kann sein, dass in diesem Blogartikel eine satirische bzw. polemische Schreibweise anstatt einer Sachlichen zur Geltung kommt. Der Autor dieses Artikels hat jedoch keine weiteren inhaltlichen Dummheiten, Fehlinformationen, Unwahrheiten, Witze oder offensichtliche Lügen hinzugefügt.

Der Vortragende gab sich zu Beginn als Experte in den folgenden alternativen "Heil"methoden aus:
  • Germanisch (runenbasiert; nicht zu verwechseln mit der GNM),
  • Philippinisch,
  • Amerikanisch (ie., Quanten- und Matrixheilung),
  • Russisch.
Zum Einstieg bezeichnete er die "Schul"medizin als "Flickwerk" und meinte, dass sie noch nicht so weit sei, die russischen Heilmethoden erforschen bzw. anerkennen zu wollen. Er hofft aber darauf, dass in Zukunft beide Fachrichtungen Hand in Hand gehen können. Dazu ist aber eine Bewusstseinserweiterung (der "Schul"medizin) von Nöten. Jedoch sei unsere (westliche) Wissenschaft seit der Mitte des 20. Jhdts. blockiert, da nur mehr das erforscht werde, was finanziell gefördert wird. Unterschwelliges Medizin-, Wissenschafts-, Medien- und Pharmabashing war während des ganzen Vortrages "zu erfühlen".

Um seine verworrene Thematik zu motivieren und um das Publikum dort abzuholen, wo es steht, bemühte er den 2012-Weltuntergangshype, ie., den Überlauf des Maya-Kalenders als eine wissenschaftliche Methode, die "Zukunft berechnen" zu können. Damit lassen sich bessere Prognosen als mit der Astrologie herstellen, so der spirituelle Lehrer. So könne man erkennen, dass die Menschheit auf dem Wege in die 5. Dimension sei. Die NASA und das Max Planck Institut hätten vor Kurzem eine "Supernova tomographiert", welche ihre Gammastrahlen in Richtung Erde sendete [keine Quellenangaben vorhanden]. Ich vermute, er sagte, dass der Gammablitz uns am 21.12.2012 getroffen haben soll. Dies markiere den Übergang von "13.000 Jahren Nacht" zu "13.000 Jahren Tag". Den esoterischen Begriff des Wassermannzeitalters hat er so auf geschickte Weise in seinen selbstgebauten bzw. russischen Unsinn mitverwurstet.

Wenn man nun all dieses neue bzw. alte bzw. verborgene bzw. alternative bzw. spirituelle Wissen zusammenfasse, so sehe man, dass das Weltbild der NASA und des Max Planck Institutes auf wackeligen Beinen steht, so seine Überzeugung.

Danach zeigte er eine Reihe von Illusionsbildern bzw. sog. optischen Täuschungen, sodass jeder im Publikum einsehen kann, dass man die Realität nicht vollständig wahrnehmen kann. Jedoch dürfte er keinerlei Ahnung haben, wie die Physik und die Medizin solche Wahrnehmungseffekte beschreiben, modellieren und interpretieren.

Im Anschluss erzählte er von der Zirbeldrüse, welche nach neuesten Erkenntnissen Kalzitkristalle enthalte. Der entsprechende Wikipediaartikel enthält die Worte "Kalzit", "Calcit" und "Kristall" nicht, mehr kann ich darüber auch nicht aussagen. Jedenfalls, so meinte er, seien in diesen Kristallen unsere "Gedanken gespeichert", während der Rest der Medizin davon ausgeht, dass die Neuronen und deren Verschaltungen dies für uns erledigen. Es könne aber auch sein, dass der Akasha bzw. Äther bzw. ein morphisches Feld, welche um unseren Kopf herum vorhanden seien, dies tun.

Unbeirrt erzählte er weiter, dass man vor Kurzem in Mexiko riesige Kalzitkristalle in einer Höhle gefunden hat [keine Quellenangaben vorhanden; ich vermute, er meinte die Mine von Naica]. Somit sei belegt, dass dort die Weltzirbeldrüse sei! Und die Welt habe Chakren, nur so nebenbei erwähnt.

Übrigens, seine Folien, die seitenweise Kleingedrucktes enthielten, waren in bunten Farben gestaltet, welche die Lesbarkeit weiter einschränkten.

Er bemühte auch den alten Mythos, dass die beiden Gehirnhälften für grundverschiedene Aufgaben zuständig seien. Links sitze die Ratio, während rechts die Intuition zu Hause sei. Nur der Erleuchtete kann beide Hälften optimal verbinden, meinte er, glaube ich. Auch bemühte er das Wort "Zellbewusstsein", welches ich aber nicht weiter in die sich mir frisch erschließenden russischen Heilweisen einordnen kann.

Einschub: Die russischen Heilweisen näher betrachtet

Skeptiker haben bereits in mühevoller Kleinarbeit Informationen über die unsägliche, organnachwachsenlassende russische Heilkunst zusammengetragen. Man kann sie unter "Geistheilung" einordnen. Gründer der Idee ist der Geistheiler, Raumschiffkonstrukteur, Totenerwecker, Scharlatan und verurteilte Betrüger  Grigori Grabovoi. Seine für den Laien höchst unverständlichen Theorien wurden von seinen Schülern erneut aufgearbeitet und allgemein zugänglich gemacht:
Um die erste Hälfte des Vortrages zu beschließen wurde uns ein Werbefilm der russischen Proponenten dieses Unsinnes gezeigt. Sie können sich eine Fülle von ähnlich krassen Filmen auf Youtube ansehen.

--  PAUSE  --

In der zweiten Hälfte ging es nun endgültig durch mit unserem spirituellen Lehrer des Abends. Hier nur ein paar Stichworte, welche er vielleicht, vielleicht auch nicht, zum Aufbau der Theorie der russischen Heilweisen bzw. des Zahlenheilens benötigte:
  • Das 25. Bild
  • Geometrie - Pyramiden - Cheops
  • Aura
  • Hyperkommunikation (gemeint war wohl parapsychologische Kommunikation, ie., Gedankenübertragung, etc.)
  • Resonanz
  • Masaru Emoto (RIP)
  • Hellsehen, Hellfühlen (sic), Hellschmecken (sic), Hellriechen (sic), Hellwissen (sic)
Soweit ich noch aufgepasst habe, kann ich sagen, dass Zahlen, so wie Töne auch, "Frequenzen haben". Und somit, irgendwie, kommt man zur Theorie des russischen Zahlenheilens. Man starre auf die Heilzahl, welche im Buche steht, das man zuvor gekauft hat, bis die Augen tränen, auf dass jede Körperzelle die Information der Heilzahl mitbekomme (vielleicht ist hier die Theorie des "Zellbewusstseins" auch maßgeblich?).

Als Beispiel für eine "Heilzahl" gab er uns die Zahl  

1884321

welche die "Heilzahl für unbekannte Krankheiten" ist. Echt. Aber das war nur der Teaser, um seine Seminare schmackhaft zu machen ...

Aber seien Sie gewarnt: Wenn sie an der Methode auch nur ein bisschen zweifeln, so ist gleich die Hälfte des Heilerfolges zerstört!

Weitere Heilzahlen - alle mittels Hellsichtigkeit von Grabovoi ermittelt:
  • Brustkrebs: 5432189
  • Hautkrebs: 8148957
  • Multiple Sklerose: 51843218
  • Schutz gegen viruelle [sic] Erkrankungen: 7794218
  • Kurzsichtigkeit: 548132198
  • Weitsichtigkeit: 5189988
  • Bluthochdruck: 8145432
  • Übergewicht: 4812412
  • Vergiftungen: 4165412
  • Zahnfrakturen: 814454251
  • Normalisierung von Haushaltsproblemen: 137142133914
  • Normalisierung finanzieller Situtationen: 71427321893
  • Schutz gegen Terroranschläge – Bomben: 718914391
  • Schutz gegen Terroransachläge – giftige Gase: 99817
  • Umwandlung von Negativem ins Positive: 1888948 (ich hätte hier auf -1 getippt;)
In der zweiten Hälfte war es ihm verstärkt ein Anliegen, auf seine vielfältigen Seminarangebote zu verscheidensten Heilthemen hinzuweisen:
  • Seelenresonanz I
  • Seelenresonanz II
  • Seelenresonanz II plus Runen und Heilsicht
  • Runische Heilweisen
  • Heilsichtkurs
  • ...
Ein Seminar von 3 Tagen kostet ca. 275 Euro. Manchmal hält er Seminare auch in Höhlen ab. Dort kann man auch musizieren und es kann sein, dass ein "Erdmännchen" mitgeigt.

Alles in allem hat der Vortrag, das Thema und der Vortragende hervorragend zu einer "Freien Waldorfschule" gepasst. Dumm ist nur, dass keiner der Zuhörer auch nur eine kritische Frage gestellt hat. Nichteinmal die oftgenannte "Organregenerierung" wurde hinterfragt. Ich gehe davon aus, dass einige der 100 Anwesenden Seminare des Vortragenden besuchen werden. Wahrscheinlich erhoffen sich diese Menschen dadurch Heilung an sich selbst, oder wollen zum Heiler "ausgebildet" werden. Beides trägt Askepte von Verblendung, Idiotie, Gefahr und Dummheit, welche ich als Skeptiker nicht unkommentiert stehen lassen möchte.

Liebe Grüße und bis bald,
Michael J.

Siehe auch


Aber auch 


Montag, 13. Oktober 2014

Der Preisträger des Goldenen Brettes 2013 Rüdiger Dahlke im Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen bei Freiburg

Rüdiger Dahlke

Dr. med. Rüdiger Dahlke nennt sich selbst "Deutschlands bekanntester Arzt und Bestseller-Autor". Ein Bestsellerautor ist er, und als Arzt hat er nebenher viele fragwürdige Zusatzausbildungen genossen. So ist er auch Reinkarnationstherapeut, Homöopath, Astrologe, Geistheiler, Hand- und Fußleser, anthroposophischer Mediziner, Geburtstraumatherapeut, Kraniosakraltherapeut, Krankheitsbildertherapeut, Hildegard-Mediziner (nach Hildegard von Bingen), Bachblütentherapeut, Familienmustertherapeut, Orthomolekularmediziner, neugermanischer Mediziner und Misteltherapeut.

Er bietet auch Esoterikseminare an und er interessiert sich für das Lichtfasten. Des Weiteren bietet Esoterikprodukte, wie GeoWave-Wellen, Energy-Pad-Matten und auch Fitness- und Wellness-Geräte zur Vibrationstherapie (Chi Machine) an. Er verkauft Nahrungsergänzungsmittel, die den Serotoninspiegel heben sollen wie Abon vital (mit Amaranth, Quinoa, schwarze Johannisbeere und Granatapfelextrakt) und TAKEme-Glücksnahrung (Dr.-Dahlke-Glücksnahrung, auch bei anderen Händlern erhältlich). Es gibt auch noch CDs und Bücher von Dahlke käuflich zu erwerben.

Die "wissenschaftlichen" Grundlagen seiner "Lehre"

Als Grundlage seiner Therapien gibt er die hermetische Philosophie an. Vielleicht kommen daher Äußerungen wie:
"Der Hörsturz ist die Aufforderung nach innen zu horchen und der inneren Stimme zu gehorchen. Taub wird nur der, der für seine innere Stimme schon lange taub ist."
Rüdiger Dahlke
"Wer in einem früheren Leben zuviel gehasst hat, kriegt heute Krebs!"
Rüdiger Dahlke
"Wir leben in einer Zeit, in der die moderne Medizin ständig neue Zeugnisse ihrer an Wunder grenzenden Möglichkeiten und Fähigkeiten dem staunenden Laien präsentiert. Gleichzeitig werden jedoch auch die Stimmen derer immer lauter, die ihr grundsätzliches Misstrauen dieser - fast alles könnenden - modernen Medizin gegenüber formulieren."
Rüdiger Dahlke
So hat er wohl ein "grundsätzliches Misstrauen" gegenüber der evidenzbasierten Medizin und der wissenschaftlichen Herangehensweise im Allgemeinen.

Er geht dafür davon aus, dass ein „schockhaft unverarbeitetes Erlebnis in der Vorgeschichte“ anzutreffen ist, „das offenbar das Immunsystem blockiert und dem Krebs erst die Chance gibt, wirklich auszubrechen“. Er pflegt eine Nähe zur Germanischen Neuen Medizin, obwohl er es versteht, sich auch geschickt davon zu distanzieren. Entgegen aller Erkenntnis geht Herr Dahlke davon aus, dass ein Mensch sich durch Licht alleine ernähren kann. Auch hier wieder die geschickte Argumentationslinie: Er hat selbst gute Erfahrungen mit Lichtnahrung gemacht, kann es aber niemandem empfehlen, auf feste und flüssige Nahrung zu verzichten. In Wahrheit hat Dahlke an sich selbst ein mehrwöchiges Experiment im Fasten durchgeführt und glaubt deswegen, dass ein Mensch nun ohne Nahrung, nur mit Licht leben kann. Colin Goldner bezeichnet die diesbezüglichen Ansichten Dahlkes zur Lichtnahrung als „hochgefährlichen Unsinn“.


2013 erhielt Dr. Rüdiger Dahlke das Goldene Brett für sein Lebenswerk von den Skeptikern

Sein Doppelvortrag in Denzlingen

Am 13.10.2014 hält Rüdiger Dahlke einen Doppelvortrag im Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen bei Freiburg:
  • 18.30 Uhr: Die Spielregeln des Lebens. Wie bringe ich sie zum Funktionieren, was muss ich beachten, gibt es Hierarchien? Dr. Dahlke wird dies in seinem Vortrag beleuchten.
  • 20.30 Uhr: Seelennahrung für inneren und äußeren Frieden. Dr. Dahlke wird aufzeigen, wie sich Ihre Lebensqualität verbessern lässt; z.B. wie Sie die kostbarsten eigenen Hormonquellen, wie z.B. das Wohlfühlhormon Serotonin, erschließen. So wird es leicht und beglückend, sich wohler und glücklicher zu fühlen.
Tickets gibt es bei der Buchhandlung Losch, Denzlingen und bei Schreibwaren Markstahler, Denzlingen. Der Einrittspreis ist nur € 27 + € 1,90 Vorverkaufsgebühren (Abendkasse: € 32). 

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Liebe Grüße und bis bald,

Eure Freiburger Skeptiker
gwup.freiburg@gmail.com